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Jahresendgedanken 2016 – immer noch aktuell

Liebe Leute, ich komme gerade aus der Werkstatt, die jetzt richtig hübsch blitzt und blinkt und bringe mal meine Jahresendgedanken zu „Papier“. Hier kommt jetzt ein wenig mehr Text wie üblich; vielleicht auch etwas anders geschrieben als sonst aber ich muss das einfach mal loswerden.
 
So eine meditative Jahresend-Werkstattreinigung hat was unglaublich Beruhigendes an sich. Du wischst, kehrst, saugst die Spuren der vergangenen Monate weg und machst Platz für den neuen Schmutz, der definitiv wiederkommen wird. Dabei schweifen die Gedanken und du versuchst das Jahr nachzuvollziehen; bei einigen Monaten fällt es dir leicht, bei anderen weißt du noch nicht mal ob du die nicht doch komplett verschlafen hast.
 
Im Großen und Ganzen fällt dir dann aber doch wieder das Meiste ein; du freust dich über alles was gut lief und denkst missmutig über die schiefgelaufenen Lebensereignisse nach. Doch dann merkst du wie selbst deine „Misserfolge“ dazu beigetragen haben, wie sich dein Weg übers Jahr entwickelt hat und verstehst es. Dir fallen Zeiträume ein die sich wie Kaugummi zogen und solche die scheinbar mit Lichtgeschwindigkeit vergingen.
 
So ein komplettes Jahr eben – mit allem was dazu gehört.
 
Ich mag eine saubere Werkstatt und ich bin dankbar eine solche überhaupt haben zu können. Noch vor einigen Jahren hätte ich nicht im Traum darüber nachgedacht mal selbstständig zu sein. Viel zu arbeiten und wenig zu verdienen, kam nicht in Frage. Viel Arbeit, viel Geld, viel Stress und unglaublich viel Fremdbestimmung. Jetzt ist alles anders und das ist gut so. Noch können wir zwar von der Selbstständigkeit nicht leben und ich gehe halbtags arbeiten ABER ich gehe da unglaublich gerne hin. Kein Magendrücken schon sonntags am Mittag, keine schlaflosen Nächte mehr und keine superschlauen Karrieregeier, die jeden Tag das Rad neu erfinden.
Ganz im Gegenteil, ein feines, kleines, harmonisches Team, wo arbeiten wieder Spaß macht und das Miteinander im Vordergrund steht. Keine Politik, keine Schauspielerei sondern ein ehrlicher, respektvoller Umgang.
 
Natürlich hätte ich mir so ein berufliches Umfeld für die vergangenen 5-8 Jahre auch gewünscht aber dann wäre ich jetzt nicht hier wo ich bin. Ich hätte wahrscheinlich niemals über ein Sabbatjahr nachgedacht, weil mir dazu der Leidensdruck gefehlt hätte. Ohne Sabbatjahr wäre ich nicht nach Wales zum Praktikum bei Pete Howlett gefahren und ohne dieses Praktikum hätte ich niemals herausgefunden was wirklich meine Bestimmung ist – Ukulelen bauen und zufrieden sein.
Zufriedenheit ist so unglaublich wichtig für mich; rein äußerlich war ich das immer aber jetzt spüre ich diesen Frieden auch innerlich.
 
Mein Eindruck ist – ich bin angekommen, ich bin so unglaublich zufrieden mit meinem Sein, so dankbar für alles und ich freue mich auf das neue Jahr. Ich freue mich auf ein intensives, schönes Jahr, neue Begegnungen, neue Bauaufträge mit hoffentlich vielen bezahlten Rechnungen und werde versuchen dieses Jahr genauso bewusst zu erleben wie das vergangene.
 
Was mich schließlich dazu bewogen hat hier diesen kleinen Erguss zu schreiben, bzw. euch an meinen Gedanken teilhaben zu lassen, war die letzte Zeile aus dem Song vom Herrn Williams (dem Robbie) „Love My Life“, den ich eben beim Putzen gehört habe. Der Gute singt da folgendes: “… and finally I’m where I wanna be.“
Ich hab diese Zeile gehört und sie „gehört“ jetzt mir ;-), denn ich bin schlussendlich da, wo ich eigentlich (ohne es jemals konkret gewusst zu haben) immer hin wollte.
 
Preist den Herrn dafür.
 
Wünsche allen die das hier lesen, ein gesegnetes und zufriedenes 2017!